Der Chor

Entstehung des „ad hoc" Gospelchors Emmental


Die Idee zum Gospelsingen geht ins Jahr 1999 zurück. Ein Chorkonzert (Gospels und African Spirituals) der Neuen Mittelschule Bern ist für mich begeisternder Auslöser, um etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Mit der finanziellen und geistigen Unterstützung der Kirchgemeinde Rüegsau lade ich im Sommer 99 zu einem 8 -maligen Gospelsingen mit Abschlusskonzert ein. 40 Sängerinnen und Sänger starten mit mir in die „ad hoc"(lat.zu diesem Zweck, für diesen Augenblick) Gospelära. Das kleine Konzert findet im vollbesetzten Kirchgemeindehaus statt, ohne Band, nur mit Piano und Djembe begleitet.


Das zeitlich begrenzte Singen findet so guten Anklang, dass ich im folgenden Jahr wieder zum Gospeln einlade. Dieses Mal konzertieren wir in der Kirche Rüegsau. Der Chor wird verstärkt durch Dan Hasler, Drums; Christoph Käser, Bass; Manuela Käser, Piano.


Ein kleineres, aber auch schönes Projekt verwirkliche ich mit dem Einstudieren von Weihnachtsliedern aus aller Welt, welche der ad hoc Chor am Weihnachtsmorgen 2001 in der Kirche Rüegsbach vorträgt, begleitet von Käthi Lehmann an der Orgel.


Im 2001 finden zwei Anlässe statt: Im Sommerquartal das Gospelkonzert in Rüegsau, mit Band und Manuela Käser und Susanne Bohnenblust als Solistinnen. Und im Advent ein wunderschöner Abend mit irischen Liedern, instrumental begleitet von Christoph Käser, Bass; Dan Hasler, Drums; Sandra Mosimann,Akkordeon;Luc Baumgartner, Flöte. Fränzi Christen übersetzt uns immer die englischen Texte.


Im Oktober 2002 singen wir in der voll besetzten Rüegsauer Kirche. Mittlerweile werden der Chor, die Solistinnen und die Band verstärkt und gemischt von Franziska Baumgartner.


Im 2002 wird das Gospelsingen auf Anfrage meiner Kollegin Ursula Holtey, mit der Kirchgemeinde Oberburg verknüpft. Durch Mund zu Mund Propaganda kommen bereits über 50 Leute ins ad hoc Singen. Ab jetzt bieten wir ein Doppelkonzert, in Oberburg und Rüegsau an. Neu singt Jan Christen neben Manuela Käser die Solopartien. Die Konzerte Ende Juni finden viel Begeisterung und sind sehr gut besucht. Erste Aufnahme vom Konzert.


Seit vier Jahren proben wir nun regelmässig von Januar bis März. Nicht mehr 8, sondern 11-13 Lieder werden in 12 Proben im Kirchgemeindehaus Rüegsauschachen einstudiert, seit 2006 Männer (Manuela Käser)-und Frauenstimmen(Regula Knuchel) getrennt. Das gibt allen mehr Sicherheit, macht mehr Spass beim Ueben und es gibt weniger Wartepausen. Zudem bekommen alle eine CD mit den Liedern, die wir einüben(noch nicht stimmengetrennt). Mittlerweile singen eine stattliche Zahl von fast 100 Sängerinnen und Sängern ad hoc im Gospelchor mit, darunter auch 15-20 Männer. Sie kommen hauptsächlich aus den Gemeinden Rüegsau, Oberburg und Burgdorf. Von Hasle, Lützelflüh, Kaltacker, Heimiswil, Sumiswald, Grünenmatt, Zollbrück, Wasen, Weiher, Heimisbach, Trubschachen, bis nach Kirchberg, Ittigen und Bern, (Stand 2007) finden aber auch Männer und Frauen in den Rüegsauschachen. Viele Gospler bringen auch Verwandte und Bekannte mit zu den Konzerten. Die Kirche Rüegsau bietet fast zu wenig Platz für alle.


Schöne und persönliche Erinnerungen verbinden sich mit den Konzertaufnahmen im 2005 und 2006 von Daniel Christen und den Videoaufnahmen von Vreni Bisig (04), von Oswald Bugmann (05) und Geri Schmid (06). Kulinarisch verwöhnt werden wir nach unseren Hauptrproben einmal von Corina Lüthi und von Anita Zimmermann. Ruth Kobel lädt alle im Sommer 04 zum Gospelbräteln ein. Dan Roth stösst ab 2004 als Drumer zur ad hoc Band. Wale Schüpbach spielt im 06 an Stelle von Ch. Käser Bass.


Der ad hoc Gospelchor Emmental (vorläufiger Name) ist kein Chor, der das ganze Jahr übt, sondern zeitlich begrenzt und jedes mal wieder in einer etwas anderen Besetzung. Ein fester Stamm von Frauen und Männern ist aber jedes Mal dabei. Das Schöne, nebst dem gemeinsamen Singen, sind auch die vielen Kontakte, Freundschaften, Begegnungen, gemeinsamen Unternehmungen, die über die Jahre entstanden sind und gepflegt werden. Das zwischenmenschliche Miteinander macht aus dem ad hoc etwas Tiefes, Beständiges, Wertvolles, man kann es auch Kirche in der Nähe nennen.


Es ist ein sehr schönes Gefühl, mit dem Gospelsingen und dem, was darüber hinaus entstanden ist, so viel Freude zu ermöglichen. Ich habe in diesen Gospeljahren manches gelernt, mich weiterentwickelt,mich hineingegeben und noch viel mehr zurückbekommen. Als Leiterin des Chores wünsche ich mir, dass dies noch ganz lange so bleibt.


„Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber es unmöglich ist, zu schweigen." (Victor Hugo)


Regula Knuchel